Über 50 Jahre VDW

Im Jahr 1957 sprachen sich 18 prominente Atomwissenschaftler gegen die Ausstattung der Bundeswehr mit atomaren Trägersystemen aus. In einer Erklärung warnten die Göttinger Achtzehn vor der zerstörenden Wirkung von Atomwaffen und beriefen sich dabei auf ihre Verantwortung als Wissenschaftler für die Folgen ihrer Forschung. In dieser Tradition von verantwortlicher Wissenschaft steht auch die VDW.

Gründung

Die Vereinigung wurde am 1. Oktober 1959 während der Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Berlin von namhaften Physikern und Unterzeichnern der Göttinger Erklärung gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Carl Friedrich von Weizsäcker sowie die Nobelpreisträger Max Born, Otto Hahn, Werner Heisenberg und Max von Laue. Sie erkannten, dass Forschung und technische Entwicklung wertvollen Nutzen für die Gesellschaft bringen, jedoch auch missbraucht werden können. Sie waren daher überzeugt, dass sie als Wissenschaftler die Verantwortung haben, über die Folgen ihrer Forschung aufzuklären und vor Missbrauch ihrer Ergebnisse zu warnen.

Gründungsmitglieder der VDW e.V.: Fritz Bopp, Max Born, Gerd Burkhardt, Rudolf Fleischmann, Hermann R. Franz, Wolfgang Gentner, Otto Hahn, Otto Haxel, Werner Heisenberg, Helmut Hönl, Willibald Jentschke, Werner Kliefoth, Hans Kopfermann, Werner Kroebel, Max von Laue, Josef Mattauch, Wolfgang Paul, Wolfgang Riezler, Wilhelm Walcher, Carl Friedrich von Weizsäcker, Karl Wolf

Über 50 Jahre VDW

Seit ihrer Gründung hat sich die VDW um Geistes- und Sozialwissenschaftler ergänzt, sodass ein weites Spektrum von Themen kompetent behandelt werden kann. Die Vereinigung nimmt Stellung zu Fragen von Wissenschaftsorientierung und Technologieentwicklung einerseits und Friedens- und Sicherheitspolitik andererseits. Mit den Ergebnissen ihrer interdisziplinären Arbeiten wendet sich die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler ebenso an die allgemeine Öffentlichkeit wie an Entscheidungsträger auf allen Ebenen von Politik und Gesellschaft.

2022 wurde die VDW mit der „Gesellschaft für Verantwortung in der Wissenschaft“ (GVW) verschmolzen, die 1965 als deutscher Zweig der in den USA gegründeten „Society for Social Responsibility in Science (SSRS)“ gegründet wurde. Die VDW führt die Vereinszwecke der GVW fort, insbesondere die Förderung des Verantwortungsbewusstseins für das Wohl des Menschen und für die Umwelt sowie des kritischen wissenschaftlichen Diskurses.

Ziele

Die VDW e.V. setzt sich für Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Wissenschaft ein.

Gemäß ihrer Satzung aus dem Jahre 1959 setzt sich die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler als Ziele,

  • das Verantwortungsbewusstsein der Wissenschaftler für die Auswirkungen ihrer Forschung auf die Gesellschaft zu stärken;
  • die Probleme, die sich aus der fortschreitenden Entwicklung von Wissenschaft und Technik ergeben, zu studieren;
  • der Wissenschaft und ihren Vertretern öffentlich Gehör zu verschaffen;
  • auf Entscheidungen beratend Einfluss zu nehmen und Missbrauch wissenschaftlicher Ergebnisse entgegenzutreten;
  • für die Freiheit der Forschung einzutreten und den freien Austausch ihrer Ergebnisse zu fördern;
  • die Volksbildung durch die Vermittlung sachlicher, wissenschaftsbasierter Informationen zu fördern.

Dem Geist dieser Aufgabenstellung fühlt sich die VDW unverändert verpflichtet.

VDW Geschichte Ueber uns (klein)
Gründungsmitglieder Gerd Burkhardt, Carl Friedrich von Weizsäcker, Walther Gerlach
VDW Geschichte Ueber uns (1)
Gründungsmitglieder Max Born, Hans Kopfermann
VDW Mitglieder
VDW-Mitglieder Egon Bahr, Götz Neuneck, Ulrich Bartosch

Weiterführende Links